
Schaufensterdekoration Café Werrmann, Koblenz, Marktstraße (Foto Kathrin Schmude, Stadtarchiv Koblenz).
In Zeiten modernster Wissenschaft und Technik scheint der Glaube an geisterhafte, magische Wesen und Ereignisse endgültig überwunden. Dennoch ist das Interesse am Übernatürlichen seit jeher Teil des menschlichen Lebens. Bis heute gehen wider Verstand und Rationalität insbesondere in der Zeit um Halloween von Geistern, Werwölfen, Hexen und anderem Paranormalen eine gewisse Faszination und Begeisterung aus. Die „Lust am Gruseln“[1] und der Wunsch, „sich unterhaltsam Angst einjagen zu lassen“[2], sind in dieser Zeit des Jahres besonders groß, so auch in Koblenz: Die Schaufenster werden schaurig-schön geschmückt, unter den Titeln „Halloween-Sale“ und „Halloween-Bonus“ wird für Einkaufstage im Elektro-, Lebensmittel- und Textilhandel geworben, verschiedene Halloween-Veranstaltungen für Jung und Alt angeboten und zu aufwendigen Verkleidungen animiert. Grund genug, sich jenseits ethnologischer und kulturanthropologischer Betrachtungsweisen auch einmal in der historischen Überlieferung unserer Stadt auf die Suche nach Geschichten über „paranormal activities“ zu begeben.[3]
[1] Siehe „Halloween und Horrorfilm: Die Lust am Gruseln“, in: Süddeutsche Zeitung online, 27. Oktober 2019, abrufbar unter URL: https://www.sueddeutsche.de/leben/gesellschaft-halloween-und-horrorfilm-die-lust-am-gruseln-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-171027-99-624724 (Aufruf: 19.10.2019).
[2] Siehe Drewniok, Michael: Der schmale Grat zwischen Wahnsinn und Geister-Grusel, Juli 2018, abrufbar unter URL: https://www.phantastik-couch.de/titel/10694-horror-klassische-und-moderne-gruselgeschichten-von-charles-dickens-bis-ernest-hemingway/ (Aufruf: 19.10.2019).
[3] Vgl. Piereth, Uta: Dem Aberglauben auf der Spur. Notizen zu abergläubischen Phänomenen zwischen Maas und Rhein in Reiseberichten um 1800. Reiseberichte als Quelle der Magie- und Aberglaubensforschung, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 1998 (24), S. 245-268, hier S. 245.